Oberurseler Woche, Mittwoch, 21. Mai 2008, Seite 20
Oberursel (hrk). Die Arbeitsgemeinschaft „Nie wieder 1933“ wurde neben den Schwestern vom guten Hirten für das “Maria-DrosteService“ und dem Sportkreis Frankfurt für das „Gallus-Kooperationsprojekt NEIN zu Rassismus in Fußball, Sport und Alltag“ ausgezeichnet. Sie hatten an dem Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2007“ teilgenommen.
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz hatte diesen Wettbewerb ins Leben gerufen. Beiratsmitglied Ulla Jelpke erklärte in der Laudatio, „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und sie ist nicht ein für alle Mal gegeben. Sie muss immer wieder neu mit Leben gefüllt werden.“ Weiter erklärte sie, dass Demokratie und Toleranz vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte eine besondere Verpflichtung sei. Daher betonte sie die Wichtigkeit des Wachhaltens der Erinnerung, als Ziel, das die AG ihrer Arbeit gesetzt hat. Angelika Rieber stellte bei der Preisverleihung die Arbeitsgemeinschaft und ihr Engagement vor. Die Arbeitsgemeinschaft „Nie wieder 1933“ ist ein parteienübergreifendes lokales Bündnis, in dem Mitglieder verschieder Organisationen und Parteien mitarbeiten. Gegründet wurde es 1982. Ziel der „AG 33“ ist es, die Erinnerung an die NS-Zeit wachzuhalten, um daraus für Gegenwart und Zukunft zu lernen. Sie hat in den letzen Jahren in Zusammenarbeit mit der Stadt, der CJZ Hochtaunus (heute GCJZ Hochtaunus) und der türkischen Jugend einige Aktionen durchgeführt, wobei die inhaltlichen Schwerpunkte dabei auf der Erinnerung an die Zeit, der Information gegen Rechtsradikalismus und der Integration und Fremdenfeindlichkeit lagen. Das Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Deportation steht derzeit im Mittelpunkt der Arbeit. Nach der Ausschreibung für das Denkmal wurde von der Jury das Modell einer Schülerin des Oberurseler Gymnasiums ausgewählt. In Teilabschnitten wird es von Bildhauerin Christine Niederndorfer umgesetzt. Bei diesen Figuren gibt es die „Verfolgten“ und die „Mehrheitsgesellschaft“, gemeißelt aus Jurakalkstein. Durch einen Steinblock und eine Glasscheibe sind die beiden Einheiten voneinander getrennt. Die Scheibe symbolisert den Nationalsozialismus.
Die Auszeichnung bezeichnete Hans-Georg Brum als besondere Ehre. In Oberursel setzen sich viele Initiativen für Integration ein. Dabei sei es das Verständnis und der Respekt anderen Menschen gegenüber, was das Zusammenleben ausmache. Fast 400 Initiativen hatten sich bei diesem Wettbewerb beworben, 73 davon wurden ausgewählt und erhielten Preisgelder zwischen 1000 und 500 Euro. Die „AG 33″ kann dieses Geld gut für einen weiteren Baustein für das Denkmal zur Erinnerung an die Oberurseler Opfer der Verfolgung durch den Nationalsozialismus verwenden.