Von Angelika Rieber
Recha Mannheimer und Irene Kahn lebten bis 1935 in der Unteren Hainstraße in Oberursel. Beide wurden Opfer des Holocaust. An sie und die weiteren Oberurseler Opfer erinnern das Denkmal am Hospitalplätzchen sowie ein Stolperstein vor dem letzten Wohnsitz in der Scheffelstraße in Frankfurt.
Irene Kahn hatte zwei Schwestern, Leonie und Helga, denen die Flucht ins Ausland gelang. Dank des Internets nahm vor einem Jahr eine Enkelin von Leonie Kontakt mit Angelika Rieber auf, die das Schicksal von Irene Kahn und Recha Mannheimer in ihrem Buch „Wir bleiben hier. Lebenswege Oberurseler jüdischer Herkunft“ dokumentiert hatte. Daraus entstand ein intensiver Kontakt, auch mit dem Sohn von Helga, mit Herbert Rosengarten, der während einer Europareise den Spuren seiner Vorfahren nachging. Von Bedeutung waren für ihn der jüdische Friedhof in der Altkönigstraße, auf dem seine Großeltern beerdigt sind, das Haus, in dem die Familie lebte und ein Geschäft hatte, und das Opferdenkmal. „Meine Mutter wäre überwältig, wenn sie wüsste, wie sehr man sich hier für ihr Schicksal und das der Familie interessiert“, kommentierte Herbert Rosengarten die Erinnerungsarbeit in Oberursel. Beeindruckt von der Initiative leistete er mit einer Spende einen Beitrag zur Fertigstellung des Denkmals.
Fotos
Weitere Berichte
-
"Meine Mutter wäre überwältigt"
Michelle Spillner: in Taunus Zeitung, 08.09.2012
Nach mehr als 60 Jahren ist Herbert Rosengarten nach Oberursel zurückgekehrt – an den Ort, an dem sich das Leben seiner Vorfahren mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten massiv veränderte. Herbert Rosengarten ist ein Nachfahre von Recha Mannheimer, die in der Unteren Hainstraße bis 1918 ein Haushaltswarengeschäft betrieb, 1942 nach… … weiterlesen